"Es ist ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme", sagt Regina, während sie auf dem Bahngleis einen Strommasten umarmt. Seit ihrem elften Lebensjahr liebt sie Oberleitungen. Zu Hause wartet statt eines Partners eine Oberleitungs-Vorrichtung auf sie - Regina bezeichnet "Röhri" als ihren Mann. Oliver liebt verschiedene Objekte, darunter Lokomotiven und Instrumente. Ihm ist es wichtig, dass die Objektophilie nicht mit der Objektsexualität verwechselt wird. Für den klinischen Sexologen Werner Huwiler ist die Objektophilie nichts Ungewöhnliches. "Die meisten Menschen wären fähig, Objekte zu lieben", sagt er. Ein gutes Beispiel für die Verbindung von Mensch und Objekt sei zum Beispiel der geliebte Teddybär. Über die Ursachen der Objektophilie ist wenig bekannt. Die Wissenschaft befasst sich selten mit dem Phänomen. Eine Studie stellte einen Zusammenhang der Objektophilie mit der Autismus-Spektrum Störung und Synästhesie fest.