New York in den frühen 1970er-Jahren. Frank Serpico (Al Pacino) tritt voller Idealismus in den Polizeidienst ein. Der junge Streifenpolizist ist schon bald vom alltäglichen Filz und den rauen Sitten geschockt: Beamte nehmen Gefälligkeiten an, Verdächtige werden misshandelt. Dass er Einladungen von den Kollegen ausschlägt, eine Upperclass-Schauspielerin (Cornelia Sharpe) datet und aussieht wie ein Hippie, macht ihn zum Außenseiter. Trotz guter Arbeit wartet Serpico vergeblich darauf, Detective zu werden. Nach seiner Versetzung in ein anderes Revier wird Serpico ein Umschlag mit Schmiergeld zugesteckt. Er wendet sich an seinen in höhere Kreise vernetzten Freund Bob (Tony Roberts), um gegen die weitverbreitete Korruption vorzugehen. Das Angebot des Schmiergeld-'Kassierers' Tom (Jack Kehoe), wie alle anderen "seinen Anteil" abzubekommen, lehnt Serpico unumwunden ab. Er bleibt sauber - und arbeitet heimlich daran, seine bestechlichen Kollegen auffliegen zu lassen. Immer wieder von den Verantwortlichen hingehalten, spürt Serpico die Gefahr, als Verräter in die Schusslinie zu geraten. Regisseur Sidney Lumet und Hauptdarsteller Al Pacino - beide vielfach ausgezeichnete Oscar-Preisträger - schufen mit "Serpico" eine ikonografische Heldenfigur. Die Geschichte eines unbestechlichen Polizisten, der sich gegen die weitverbreitete Korruption in den eigenen Reihen stemmt, beruht auf einer wahren Begebenheit: Frank Serpico kämpfte jahrelang nicht nur um seine Integrität, sondern auch um sein Leben. Die actionreiche Erzählweise, der authentische Look und der Dreh an Originalschauplätzen stehen typisch für das New-Hollywood-Kino, das in den 1970er-Jahren die Filmbranche revolutionierte. Mit einem schonungslosen Blick auf Gewalt, Rassismus und Homophobie ist der genreprägende Cop-Thriller ein emotional aufrührendes Zeitdokument.