Bis teilweise in die frühen Siebzigerjahre hinein gab es in manchen Gegenden Bayerns den Brauch des "alten Bieres". Das Bier in den Holzfässern im Kühlraum der Wirtshäuser musste weggetrunken werden, damit das von den Brauereien demnächst angelieferte frische Bier Platz hat. Dazu ging man ins Wirtshaus und trank dem Wirt das alte Bier weg. Damit einem das leichter fällt, erstellten die Wirte für diesen Tag eine besonders erlesene und vor allem deftige Speisenkarte. Heute würde man von einer Win-Win-Situation sprechen: Der Wirt wurde sein altes Bier los und machte großen Umsatz, die Gäste bekamen Gerichte serviert wie sonst nicht im Jahr. Georg Lohmeier hat sich 1961 auf den Weg in seine Heimat gemacht und in Dorfen ein Wirtshaus besucht, in dem es diesen Brauch vom Alten Bier noch gab. Er setzte sich mit an den Tisch und redete - auf bairisch "schmatzte" - mit den Gästen und dem Wirt.