Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke wirft ein Schlaglicht auf den Zustand der Infrastruktur in Deutschland. Tausende Brücken sind sanierungsbedürftig. In NRW musste die Talbrücke Rahmede sogar gesprengt werden. Die Sperrung der A45 führt zu Staus und weiträumigen Umwegen. Anderen Verkehrsadern droht Ähnliches. Zugleich ziehen sich Sanierungsarbeiten über Jahre. Das spüren nicht nur Pendler - auch kritische Lieferketten werden dadurch verzögert. Doch auch die Deutsche Bahn bietet längst keine verlässliche Alternative mehr zum Straßenverkehr. Bei der Fußball-EM im Sommer ist das auch international sichtbar geworden und hat dem Standort Deutschland einen großen Imageschaden bereitet. Eine Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur wird hunderte Milliarden Euro kosten - nicht nur beim Bund, sondern vor allem in den Kommunen. Wo soll das Geld in Zeiten knapper Kassen herkommen? Woher kommen die Unternehmen und Fachkräfte, um die Mammutaufgabe umzusetzen? Und welche politischen und bürokratischen Barrieren müssen beseitigt werden, um schneller zu werden?