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Java: Zauberhaftes Schattentheater

Kultur, Kunst + Kultur • 09.12.2025 • 05:40 - 06:25
Das Wayang-Kulit-Theater hat seinen Ursprung in Indien und wurde vor über tausend Jahren auf den Inseln Indonesiens eingeführt.
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Die meisten Zuschauer heute wollen den Puppenspieler an der Leinwand agieren sehen. Noch vor wenigen Jahrzehnten saß das Publikum auf der anderen Seite und sah nur das Schattenspiel.
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Ganesh Hadi Sugito will Dalang werden, ein Puppenspieler des Schattentheaters.
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Noch heute ist das Wayang-Theater ein Teil der Alltagskultur im muslimischen Indonesien.
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Originaltitel
Java: Zauberhaftes Schattentheater
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
12+
Kultur, Kunst + Kultur
Die Puppenspieler des Wayang Kulit, die sogenannten Dalangs, werden sowohl zu offiziellen Anlässen wie Lokalwahlen, als auch zu privaten Feiern wie Hochzeiten eingeladen. Die Aufführungen dauern bis zu sieben Stunden, vom Abend bis in die frühen Morgenstunden, ohne Pause. In dieser Zeit müssen die Dalangs ihr Publikum unterhalten, Geschichten erzählen und in eine Fantasiewelt aus drangsalierten Königen, schönen Prinzessinnen, mutigen Kriegern und weisen, hinduistischen Gottheiten entführen. Alle werden von demselben Puppenspieler gesprochen, aber mit verschiedenen Stimmen. Zur Verfügung stehen dem Dalang dafür zweidimensionale Puppen, die von einem Teil der Zuschauerschaft nur hinter einer weißen Leinwand als Silhouetten wahrgenommen werden, als Schattenrisse. Daher wird das Wayang Kulit auch Schattentheater genannt. Dalangs, welche diese Herausforderung mit Bravour bewältigen, gelten als Meister ihres Faches, sind populär und zuweilen gar prominent. Sie verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher und damit über ein gesichertes Einkommen. Gondo Suharno ist ein solcher Meister. Mit seiner Gruppe aus Musikern, Sängerinnen und Assistenten ist er ständig unterwegs und bildet darüber hinaus noch Studenten aus, die seine Kunst erlernen wollen. Zu ihnen gehört Ganesh, ein junger Student aus bescheidenen Verhältnissen. Wenn er nicht studiert, begleitet er den Meister bei seinen Aufführungen. Inzwischen hat Ganesh so viel Geld zusammengespart, dass er seine eigenen Puppen anfertigen lassen will.