Die Geschichte beginnt in der Taiga, im Niemandsland zwischen Finnland und Russland. Hier ist ein etwa 20 Kilometer breiter und rund 1.300 Kilometer langer Grenzkorridor, ein von Menschen unbesiedelter Waldstreifen, im Laufe der Zeit zum Territorium von Grauwölfen geworden. Der Fotograf Olivier Larrey und der Aquarellmaler Yves Fagniart wollen, jeder auf seine Weise, die Verbundenheit eines Wolfsrudels in Bildern festhalten. Dazu beziehen sie eine winzige Jagdhütte. Vom Wintereinbruch bis zum darauffolgenden Herbst harren sie in ihrem Ansitz aus, mit kurzen Unterbrechungen zum Auffüllen der Vorräte. Sie lernen, sich wochenlang kaum zu bewegen, eins zu werden mit der Natur, so wenig und so leise wie möglich zu sprechen. Aus nächster Nähe werden sie zu faszinierten, aber auch besorgten Zeugen der fragilen Schönheit unserer Natur. Der Anblick ist immer derselbe und doch jeden Tag anders. Das Naturschauspiel ist fesselnd, die Zeit vergeht langsam: Schwarze Kolkraben im weißen Schnee werden zum künstlerischen Motiv, ein vorbeiziehender Vielfraß sorgt für Abwechslung. Endlich wird die Geduld belohnt: Das Wolfsrudel trifft ein. Yves Fagniart und Olivier Larrey bangen mit dem Vielfraß, der von den Wölfen angegriffen wird. Langsam lernen sie das Rudel kennen, zeichnen es, fotografieren es, geben jedem Tier einen Namen. Das größte Geschenk ist der Nachwuchs, der im Laufe der Jahreszeiten vor ihren Augen heranwächst.