ARD
Aenne Burda - Die Königin der Kleider
Report, Porträt • 12.12.2018 • 21:45 - 22:15
50. Geburtstag von Aenne Burda mit ihrer Familie, 1959.
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Aenne Burda in ihrer Chevrolet Corvette 1956.
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Dr. Hubert Burda, Chef des Burda-Verlages, mit dem Warhol-Portrait seiner Mutter Aenne.
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Aenne Burda im Cabrio mit Pudel Blacky vor dem Verlagsgebäude, 1954.
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Die Verlegerin und Modemacherin Aenne Burda.
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Aenne Burda vor ihrem Verlagsgebäude, 1973.
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v.li.: Andy Warhol, Dr. Franz Burda, Aenne Burda.
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Produktionsland
Deutschland
Report, Porträt
Die Dokumentation erzählt vom Aufstieg der Eisenbahnertochter zur selbständigen Unternehmerin und Vorzeigefrau während des deutschen Wirtschaftswunders und dokumentiert ihre Rolle im gesellschaftlichen Leben dieser Zeit. Das Porträt beglaubigt die Geschichte des Fernsehfilms und dokumentiert eigenständig, wie die "echte" Aenne Burda war. Entscheidend ist der Eklat bei den Burdas zuhause, der zur Geburtsstunde von Burda-Moden wurde. Franz Burda hat eine Nebenfrau, seine Sekretärin, die sich erfolglos an einer Modezeitschrift versuchen darf. Die Kränkung sitzt tief, doch Aennes Krise ist Aennes Chance. Sie ergreift sie, bietet Franz die Stirn, die beiden stacheln sich im Zweikampf an. Dies ist Aennes Moment, es allen zu zeigen, dem Senator, den Offenburgern, der ganzen Welt. Sie ist überzeugt, sie kann es besser als die Sekretärin, die nur Verluste macht. Selbstbehauptung oder Scheidung? Mit Emanzipation und Frauenrechten im gesellschaftlichen Sinn hat Aenne allerdings nichts am Hut. Sie weiß: Sich im Hause Burda durchzusetzen, heißt, Erfolg zu haben. "Einen Mann hat jetzt die Käte, weil sie nach Burda Moden nähte" lautet der Werbeslogan der frühen Jahre ab 1950. Aenne hat tatsächlich ein Anliegen. Sie will Frauen schöner machen, selbstbewusster. Die Mode soll alltagstauglich sein, für Arbeiterfrauen und Angestellte, die auf dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Aenne denkt und handelt ganz praktisch: Nähen konnten damals alle Frauen. Schnittmuster gab es zwar schon im 19. Jahrhundert, mit Burda Moden erfindet sie diese neu, gedruckt wird praktischerweise auf den Maschinen des Senators. Sie hat Frauen einer breiten Schicht vor Augen, der sie selbst entstammte. Aenne Burdas Leben besteht aus schnellen Autos, pompösen Faschingsbällen, Galas. Mit Franz Josef Strauß und Hans-Dietrich Genscher ist sie befreundet, bei den Bambi-Verleihungen sitzt sie selbstbewusst neben Stars wie Sophia Loren. Ihr größter unternehmerischer Triumph: 1987 durchbricht sie als Unternehmerin den eisernen Vorhang, Burda Moden schafft es dank Perestroika nach Moskau an die Seite von Raissa Gorbatschowa. Grundpfeiler der Doku sind ausgesuchtes Archivmaterial und die Aussagen von Aenne Burda, die zahlreiche Fernsehinterviews gab sowie die exklusiven Interviews mit Familienangehörigen und Wegbegleiterinnen. Eine besondere Rolle kommt dabei Hubert Burda, Aennes jüngstem Sohn, zu. Zu Wort kommen des weiteren die ehemalige Haushälterin Hildegard Vermöhlen und die ehemalige Burda-Moden-Directrice Bernadette Marzulf, Uschi Glas, Wolfgang Joop und Hubert Burdas erste Ehefrau Christa Maar.